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Armeeseelsorge hat Zukunft!?

1.Juli 2025

Rückblick auf den dritten nationalen Armeeseelsorgetag der EKS

Am 24. Juni 2025 versammelten sich in Bern reformierte Armeeseelsorgende aus allen Landesteilen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Kirchenleitungen zum dritten nationalen Armeeseelsorgetag der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS). Unter dem programmatischen Motto „Armeeseelsorge hat Zukunft!?“ wurde nicht nur Bilanz gezogen – es wurde vor allem nach vorne geschaut: auf neue Herausforderungen, auf Chancen und auf Perspektiven dieses besonderen kirchlichen Dienstes.

Ein Dienst mit langer Geschichte – und grosser Wandlungsfähigkeit

Die Armeeseelsorge in der Schweiz hat eine lange Tradition. Noch vor 150 Jahren war sie kantonal organisiert. Seit 1882 jedoch berief der Bundesrat Feldprediger evangelisch-reformierter und römisch-katholischer Konfession – mit dem Auftrag, den Truppen als Seelsorger und Sozialarbeiter zur Seite zu stehen sowie Gottesdienste zu feiern, in Friedens- wie in Krisenzeiten. Heute begegnet uns eine Armeeseelsorge, die ökumenisch und interreligiös aufgestellt ist: die Dienstzweigabzeichen «das Kreuz, die Zehn Gebote und der Halbmond» auf der Uniform stehen für diese plurale Offenheit.

Im Fokus: Zukunft, Relevanz, Kompetenz

Wie kann sich die Armeeseelsorge in einer sich wandelnden Gesellschaft behaupten? Welche Kompetenzen sind künftig gefragt – besonders angesichts einer jungen, zunehmend diversen Truppe? Wie gelingt es, Hoffnung zu stiften inmitten militärischer Strukturen?

Diesen Fragen stellte sich ein hochkarätiges Podium mit Brigadier Markus Rihs, Catherine Berger (EKS), Bischof Alain de Raemy, Peter Schneeberger (Freikirchen Schweiz), Nassouh Toutoungi (Christkatholische Kirche) und Christine Dietrich (reformierte Armeeseelsorgerin) – moderiert von mir in meiner neuen Rolle als Themenbeauftragte für Armeeseelsorge. Es war ein Gespräch mit Tiefgang, Differenzierung und Klarheit – und mit einem eindeutigen Tenor: Die Armeeseelsorge ist und bleibt ein unverzichtbarer Dienst an den Angehörigen der Armee.

Workshops – Austausch auf Augenhöhe

In praxisnahen Workshops wurde diskutiert, reflektiert und zugehört:
• Der Dialog mit Kirchenleitungen machte deutlich, wie gegenseitige Unterstützung und klare Erwartungen zur Stärkung beitragen können.
• Im Q&A-Format wurden Erfahrungen aus dem Alltag gesammelt und geteilt – ein lebendiger Einblick in Chancen und Herausforderungen.
• Der Blick auf rechtliche Grundlagen, kantonale Unterschiede und die Sichtbarkeit der Armeeseelsorge zeigte: Es braucht klare Rahmenbedingungen – und mehr öffentliche Wahrnehmung.

Impulse für die Zukunft

Die Diskussionen verdeutlichten: Armeeseelsorge muss breiter aufgestellt werden – mit qualifizierten Seelsorgenden, auch aus der Sozialdiakonie. Es bedarf einer sichtbaren Unterstützung von Seiten der Kirchen und Kirchgemeinden sowie ebenso eines kirchlichen Krisenkonzepts.

Wertschätzung und Gemeinschaft

Der Tag klang aus mit einem zweisprachigen Segen und einem herzlichen Apéro bei den Methodisten – mit anregenden Gesprächen, neuen Ideen und gestärktem Gemeinschaftsgefühl.

Mein Fazit: Ja – Armeeseelsorge hat Zukunft.
Weil sie nah bei den Menschen ist.
Weil sie stärkt, begleitet und Hoffnung schenkt – dort, wo sie besonders gebraucht wird.

Ich danke allen Teilnehmenden herzlich – für ihren Einsatz, ihre Präsenz und ihr Engagement. Die gemeinsame Gestaltung dieses kirchlichen Dienstes liegt mir am Herzen. Auf bald – im Gespräch, im Austausch, im Rahmen einer der zahlreichen Seelsorgedienste !

 

 

EKS blog

Autor:in

Christine Stuber

Christine Stuber

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1 Kommentar

  1. Elisabeth Keller-Fürst

    ARMEE-SEELSORGE – WENN

    NICHT DA, WO DENN !?

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