Jahresbericht EKS 2024

Liebe Leserinnen und Leser, das Jahr 2024 war für die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz (EKS) ein Jahr voller Dynamik, Engagement und neuer Impulse. Es hat eindrücklich gezeigt, welche Chancen darin liegen, gemeinsam Kirche zu sein.
Als Kirchengemeinschaft der 25 Mitgliedkirchen repräsentiert die EKS eine beeindruckende Vielfalt: 1,5 Millionen Protestantinnen und Protestanten, die ihre Spiritualität auf unterschiedliche Weise leben, aber durch ihre Hoffnung miteinander verbunden sind. Diese Vielfalt ist nicht nur eine Stärke, sondern auch eine Quelle der Inspiration und Innovation für unsere gemeinsame Zukunft.

Impulse und Entwicklungen im Jahr 2024
Mit neuen Mitgliedern im Rat und frischen Ideen in der Geschäftsstelle konnten wir wichtige Themen anpacken. Der Schutz der persönlichen Integrität war dabei ein zentrales Anliegen. Durch die Etablierung nationaler Standards, Schulungen und den Aufbau eines externen Kontaktservices setzen wir ein klares Zeichen: Die Kirche ist ein sicherer Ort, an dem Würde und Gerechtigkeit gelebt werden. Die Weiterentwicklung der Seelsorge zeigt exemplarisch, wie wir durch Zusammenarbeit und Vernetzung – über konfessionelle und regionale Grenzen hinweg – Menschen in belastenden Situationen beistehen können.
Unsere Projekte in den Bundesasylzentren, im Gesundheitswesen und in der Armeeseelsorge sind lebendige Zeugnisse christlicher Nächstenliebe.
Gemeinsam Vielfalt erleben
Ein besonderes Highlight war für mich die Gelegenheit, als Präsidentin der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) gewählt zu werden. Diese Aufgabe ermöglicht es uns, die Anliegen und Perspektiven unserer Schweizer Kirchen auf einer internationalen Ebene einzubringen. Bei Begegnungen mit anderen Kirchen und in ökumenischen Dialogen wird immer wieder deutlich, wie bereichernd die Vielfalt der Traditionen und Kontexte für uns alle ist.
Besonders berührend war die Begegnung mit Christinnen und Christen im Nahen Osten, deren mutiges Zeugnis in schwierigen Zeiten ein lebendiges Beispiel für den Glauben ist. Auch hier zeigt sich, wie wichtig es ist, als weltweite Kirche Verantwortung zu übernehmen und solidarisch zu handeln.
Zukunft gemeinsam gestalten
Die EKS versteht sich als Netzwerk einer Kirche mit offenen Türen, klaren Werten und Mut zum Wandel. Gemeinsam mit unseren 25 Mitgliedkirchen gestalten wir Gesellschaft – in Spitälern, Asylzentren, Bildungseinrichtungen, sozialen Projekten, an Hochschulen und in der Armee. Seit 500 Jahren tun wir das demokratisch, kritisch und in reformierter Freiheit.
In einer Welt im Wandel braucht es eine Kirche, die Hoffnung stiftet – durch gemeinsames Handeln, durch Dialog, durch die Kraft gelebter Spiritualität. Unsere Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung, für Gerechtigkeit und Religionsfreiheit verstehen wir dabei nicht als Nebensache, sondern als Ausdruck unseres Glaubens an die Zukunft.
Ich danke allen, die sich 2024 mit Kompetenz, Herz und Glauben für unsere gemeinsame Kirche eingesetzt haben. Lassen Sie uns diese Kraft weitertragen – mit Zuversicht, Neugier und dem Vertrauen: Das Beste kommt noch.

Mit herzlichen Grüssen

Rita Famos
Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS)

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