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Die EKS-Synode 2025 hat in St. Gallen einstimmig neue Schutzstandards gegen Missbrauch verabschiedet und eine Resolution zum Krieg in Israel und Palästina angenommen. Damit setzt sie deutliche Zeichen für Prävention, Menschenrechte und kirchliche Verantwortung im gesellschaftlichen Raum.
Die Synode der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS) hat an ihrer Sommersynode in St. Gallen einstimmig ein umfassendes Paket zum Schutz der persönlichen Integrität verabschiedet. EKS-Präsidentin Rita Famos und die Zürcher Kirchenratspräsidentin Esther Straub würdigten in ihren Voten den Mut und die Beharrlichkeit von Betroffenen sexuellen Missbrauchs in der Kirche, die die Aufarbeitung überhaupt erst möglich gemacht, angestossen und über Jahre mit grosser Ausdauer eingefordert haben.
Mit den neuen Schutzstandards erhalten die Mitgliedkirchen einen Rahmen zur Prävention von sexuellem, körperlichem, psychischem und spirituellem Missbrauch. Die Standards definieren klare Mindestanforderungen für Schutzkonzepte – etwa in den Bereichen Personalführung, Meldemanagement und Intervention. Zudem beschloss die Synode den Aufbau einer jährlichen Erfassung von Meldungen in den Mitgliedkirchen. Ziel ist es, Rechenschaft zu ermöglichen und aus gemeldeten Fällen systematisch zu lernen. Der erste Bericht ist für 2027 geplant und wird die Bereiche sexuelle, psychische und spirituelle Integrität abdecken.
Die EKS-Synode 2025 hat in St. Gallen eine dringliche Resolution zum Krieg in Israel und Palästina verabschiedet. Darin verurteilt die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz (EKS) die Terroranschläge der Hamas vom 7. Oktober 2023 aufs Schärfste. Die Resolution richtet sich an den Bundesrat mit dem Appell, sich für die sofortige Freilassung aller Geiseln und unrechtmässig inhaftierten palästinensischen Gefangenen einzusetzen, einen dauerhaften Waffenstillstand sowie den Schutz der Zivilbevölkerung in Israel, Gaza und dem Westjordanland zu fördern, den humanitären Zugang und die Finanzierung internationaler Hilfswerke zu gewährleisten und eine politische Lösung auf Basis des Völkerrechts zu unterstützen. Darüber hinaus fordert die EKS eine kohärente und präventive Völkerrechtspolitik der Schweiz sowie verstärkte Massnahmen zum Schutz jüdischer und muslimischer Menschen im öffentlichen Raum.
Die Synode hat ein neues Reglement zur Förderung des kirchlichen Hilfswerks HEKS sowie der Missionsorganisationen Mission 21 und DMverabschiedet. Das Reglement hält erstmals verbindlich fest, welche Leistungen die Kirchen von den Werken erwarten – und schafft Klarheit in Rollen, Verantwortung und Finanzflüssen. Zugleich wird die bisherige Koordinationskonferenz (KME) per Ende 2025 aufgehoben. An ihre Stelle tritt eine neue Kommission «Hilfs- und Missionswerke», die ab 2026 unter der Leitung des Rats strategische Fragen der Zusammenarbeit weiterentwickelt.
Die Synode hat den Rechenschaftsbericht 2024 genehmigt. Der Bericht dokumentiert die Arbeit des Rats in Theologie, Bildung, Integritätsschutz, Ökumene und gesellschaftlichem Dialog – u. a. mit Beiträgen zu Friedensethik, Seelsorge und der Rolle der Kirchen im Gesundheitswesen.
Die Jahresrechnung 2024 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 510’000 Franken ab – gegenüber einem budgetierten Minus von 49’000. Hauptgrund ist das günstige Finanzergebnis. Die Synode sprach dem Rat Decharge aus.
Die Synode diskutierte Grundsatzfragen zur Finanzierung der EKS. Sie nahm die Antwort des Rates auf die Motion «Finanzplan EKS» zur Kenntnis, der erstmals eine Übersicht über die Finanzplanungen der Mitgliedkirchen präsentierte. Eine neue Motion von Esther Straub (ZH), die eine Reduktion der Mitgliederbeitragssumme um 10 % ab 2028 fordert, wurde angenommen. Damit trägt die Synode der sinkenden Finanzkraft der Mitgliedkirchen Rechnung. Mit der Einrichtung des neuen Handlungsfeldes «Leistungsprofil EKS» will die Synode die Aufgabenverteilung und Schwerpunktsetzung der EKS angesichts begrenzter Ressourcen strategisch weiterentwickeln.
Neu zur Vizepräsidentin der Synode wurde Barbara Hefti (GL) gewählt – eine erfahrene Kirchenrätin und Diakonieexpertin mit langjährigem Engagement für soziale Themen. In die Geschäftsprüfungskommission wurde Raphael Bodenmüller (NW) neu gewählt.
Die St. Galler Regierungsrätin Laura Bucher dankte den Synodalen für ihr kirchliches Engagement, das weit über die Kirche hinaus wirke und der gesamten Gesellschaft zugutekomme. Stefan Kube, Leiter des Forums Religion & Gesellschaft in Ost und West (RGOW), hielt ein Referat zum Friedensengagement der Kirchen mit Blick auf Südost- und Osteuropa.
Hier finden Sie laufend neue Fotos aus der Sommersynode in St. Gallen.