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ÖRK-Zentralausschuss tagte in Johannesburg

7.07.2025

Der Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) kam vom 19. bis 26. Juni 2025 in Johannesburg, Südafrika, zusammen. Die Tagung stand im Zeichen globaler Herausforderungen und setzte neue Impulse für Gerechtigkeit, Frieden und ökologische Verantwortung. Die EKS-Präsidentin nahm als Mitglied des Zentralausschusses an der Sitzung teil. Der Leiter Aussenbeziehungen der EKS war als Berater mit dabei. 

Die afrikanischen Kirchen empfingen die Delegierten mit grosser Herzlichkeit. Die Tagung war geprägt von lebendiger Spiritualität, kultureller Vielfalt und einem tiefen Bewusstsein für die historischen und aktuellen Herausforderungen des afrikanischen Kontinents. Pilgerreisen, Gebete und Begegnungen mit lokalen Gemeinden machten die ökumenische Verbundenheit spürbar. 

Der ÖRK begrüsste vier neue Kirchen in seiner Gemeinschaft: 

  • die Evangelisch-methodistische Kirche in Benin 
  • die Evangelisch-methodistische Kirche in Côte d’Ivoire 
  • die Evangelisch-methodistische Kirche in Togo 
  • die Evangelisch-methodistische Kirche in der Demokratischen Republik Kongo 

Diese Aufnahme stärkt die Präsenz des ÖRK insbesondere in West- und Zentralafrika. 

Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Kirchen als Wächterinnen 

Der Zentralausschuss rief eindringlich dazu auf, Verbrechen gegen die Menschlichkeit frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Kirchen weltweit sollen als «Wächterinnen» fungieren, um Anzeichen von Völkermord, ethnischer Säuberung oder systematischer Unterdrückung zu benennen und zu bekämpfen. Der ÖRK betonte, dass Schweigen angesichts solcher Entwicklungen Mitschuld bedeutet. Der Aufruf richtet sich auch an die internationale Gemeinschaft, die Verantwortung für Prävention und Schutz trägt.
Statement lesen  

Weltweite Bedrohungen für Frieden und Sicherheit 

In mehreren Stellungnahmen äusserte sich der Ausschuss besorgt über die zunehmenden Bedrohungen für den Weltfrieden – darunter die anhaltenden Konflikte in der Ukraine, im Nahen Osten, in Myanmar und in Teilen Afrikas. Der ÖRK rief die internationale Gemeinschaft auf, sich für diplomatische Lösungen, Abrüstung und den Schutz der Zivilbevölkerung einzusetzen. Besonders betont wurde die Rolle der Kirchen als Vermittlerinnen und Friedensstifterinnen. Statement lesen  

Reform der Vereinten Nationen gefordert 

Der ÖRK sprach sich für eine tiefgreifende Reform der UNO aus. Ziel sei eine gerechtere Repräsentation des Globalen Südens, eine Stärkung multilateraler Entscheidungsprozesse und eine konsequentere Umsetzung menschenrechtlicher Standards. Die Kirchen sollen sich aktiv in diesen Reformprozess einbringen und ihre moralische Autorität nutzen, um globale Gerechtigkeit zu fördern. Statement lesen  

Start der Ökumenischen Dekade für Klimagerechtigkeit 

Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde die «Ökumenische Dekade für Klimagerechtigkeit» eröffnet. In den kommenden zehn Jahren will der ÖRK gemeinsam mit seinen Mitgliedkirchen konkrete Schritte gegen die Klimakrise unternehmen – mit Fokus auf die am stärksten betroffenen Regionen. Geplant sind Bildungsinitiativen, Lobbyarbeit, nachhaltige Projekte und spirituelle Impulse. Die EKS plant, sich an dieser Dekade zu beteiligen und lädt ihre Mitgliedkirchen zur Mitwirkung ein. Die Dekade versteht sich als Pilgerweg der Gerechtigkeit, bei dem Spiritualität, politisches Engagement und praktische Solidarität Hand in Hand gehen. Medienmitteilung lesen

Kontroverse um Statement zu Israel und Palästina  

Besonders viel Aufmerksamkeit erhielt das Statement zur Situation in Israel und Palästina. Der ÖRK sprach von «Apartheid», «Besatzung» und «Straflosigkeit» und forderte internationale Sanktionen. Diese Wortwahl rief scharfe Kritik hervor, dem ÖRK wurde vorgeworfen, Israel einseitig zu dämonisieren und antisemitische Narrative zu bedienen. Statement lesen

Auch EKS-Präsidentin Rita Famos hat sich in einer persönlichen Erklärung zur Debatte geäussert: Zur Stellungnahme

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